Interdisziplinäres Zentrum Humboldt-ProMINT-Kolleg

Digitale Kompetenzen während der Pflichtschulzeit

Der Prozess der zunehmenden Digitalisierung, Mediatisierung und Vernetzung unserer Gesellschaft beeinflusst unsere Welt sowohl privat als auch beruflich immer stärker. Wir kommen schon heute mit einer Vielzahl an Phänomenen, Situationen, Artefakten und Systemen gewollt oder ungewollt in Kontakt. Digitale Medien lassen sich in fast jedem Bereich der Lebens- und Arbeitswelt finden.

Aus diesem Grund stellen sich die Politik und viele Bildungssysteme diesen neuen Chancen und Herausforderungen und fragen sich, wie eine digitale Bildung während der Pflichtschulzeit aussehen soll und welche Fähigkeiten und Kompetenzen die Schülerinnen und Schüler haben sollten, um auf das zukünftige Leben vorbereitet zu sein.

Mein Forschungsvorhaben fokussiert sich daher insbesondere darauf, welche Kompetenzen in einer durch Digitalisierung, Mediatisierung und Vernetzung beeinflussten Welt im Hinblick auf eine digitale Bildung (kurz: digitale Kompetenzen) während der Pflichtschulzeit vermittelt werden sollten und wo diese in der schulischen Bildung verortet werden sollten. Da außerdem viele Themen, Inhalte und Kompetenzen der Informatik essenziell für ein Verständnis der „digitalen Welt“ sind, soll in diesem Forschungsvorhaben auch herausgefunden werden, wie viel informatische Bildung im Zusammenhang einer digitalen Bildung jede Schülerin und jeder Schüler erwerben sollte und welche Themen und Inhalte dafür von zentraler Bedeutung sind. Im besonderen Fokus stehen dabei jederzeit die Ziele der Mündigkeit und Selbstbestimmung und somit darauf in Zukunft nicht nur Konsumenten sondern auch Gestalter der „digitalen Welt“ auszubilden.

Für dieses Forschungsvorhaben werden relevante, existierende, spezifische Kompetenzmodelle (z. B. DigComp, u. a.), die Lehr- und Bildungsplänen sowie Empfehlungen zur schulischen Bildung (z. B. Informatik und Medienbildung) sowie konzeptionelle Modellen zu digitalen Bildung (z. B. Dagstuhl-Dreieck, u. a.) aufgearbeitet. Anhand eines qualitativen Ansatzes werden darüber hinaus z. B. semistrukturierte Leitfadeninterviews mit relevanten, zentralen Akteuren der Bildung (z. B. Lehrerverbände und -gewerkschaften, Schulleitungsverbände, bildungspolitische Sprecherinnen und Sprecher der einzelnen Fraktionen im Bundestag, u. a.)  durchgeführt, um weitere Aspekte einer digitalen Bildung zu identifizieren.