Project
Chlamylicious - die Plastik fressende Alge
Durch moderne molekularbiologische Methoden wollen wir eine Grünalge (ein einzelliger Mikroorganismus) dazu bringen den weit verbreiteten Kunststoff Polyethylenterephthalat (PET) abzubauen. Die so entstehenden Produkte könnten dann weiterführend zur Synthetisierung von neuem PET genutzt werden. Die verwendeten Grünalgen haben sich bereits als vielfältiger und kostengünstiger Modellorganismus etabliert. Daher und aufgrund ihrer Fähigkeit zur Photosynthese stellen diese Algen eine umweltfreundliche und nachhaltige Lösung für die Plastikverschmutzung dar.
Das Problem mit dem Plastik
Plastik und insbesondere PET befindet sich überall in unserem alltäglichen Leben. Als Textilie, Verpackungsmaterial und Werkstoff ist es unverzichtbar geworden. Allerdings geht seine Nutzung mit gewaltigen Konsequenzen einher. Plastik benötigt bis zu 450 Jahre um natürlich abgebaut zu werden. Es verschmutzt unsere gesamte Umwelt und insbesondere Gewässer sind von einer Immensen Plastikverschmutzung betroffen. Von großen Plastikmüllansammlungen in den Ozeanen und Mikroplastik in Gewässern ist in den Medien oft die Rede. Erst kürzlich wurde auch die deutsche Recyclingmethodik medial heftig kritisiert.
Das Ziel
Unser ambitioniertes Ziel ist es also, dem Plastikmüll durch das meist genutzte Plastik PET den Kampf anzusagen und eine umweltfreundliche Recyclingmethode dafür zu erforschen.
Die Vorgehensweise
Polyethylenterephtalat lässt sich mithilfe zweier Enzyme, der PETase und der MHETase, zu Ethylenglycol und Terephtalsäure (TGA) zersetzen. Diese Enzyme sind in dem Bakterium Ideonella Sakaiensis bereits vorhanden. In unserem Projekt wollen wir nun die Grünalge Chlamydomanas reihardtii – Mithilfe des Golden Gate Clonings – dazu bringen ebenfalls diese Enzyme zu exprimieren. In einer Animation sind die einzelnen Schritte hier noch einmal anschaulich dargestellt.
Chlamydomonas als umweltfreundlicher Bioreaktor
Eine Möglichkeit Chlamydomonas reinhardtii zur umweltfreundlichen Zersetzung von PET praktisch einzusetzen wäre in Form eines Bioreaktors denkbar. Dieser ist mit C. reinhardtii befüllt und soll eingeführtes Plastik unter Fixierung von Kohlenstoffdioxid über die Dunkelreaktion der Photosynthese in dessen Komponenten zersetzen. Wir arbeiten bereits an Konzepten für einen solchen Bioreaktor.